Wasserkraft

Die Ressourcen der Natur schonen, ohne auf Wohnkomfort zu verzichten. Dazu gehört, die Chancen vor der Haustüre zu erkennen und zu nutzen. Der Klimawandel und die Folgen des CO2-Anstiegs sind wissenschaftlich anerkannt. Die Politik hat reagiert : Das neue Wassergesetz BW von 2014 stärkt den Ausbau von Kleinstwasserkraftanlagen. Hier am Sägebächle in Rheinfelden haben wir dies umgesetzt.

CO2 Einsparung

Vermeidung von 3952 kg CO2 pro Jahr bei einem Jahresertrag von 7500 kWh Strom aus Wasserkraft. 

Was leistet das Wasserrad?

Das oberschlächtige Wasserrad treibt einen Generator zur Stromerzeugung an. Die durchschnittliche elektrische Leistung beträgt 1.0 kW, eine Spitzenleistung von bis zu 1.3 kW ist möglich.

Konstruktion

Raddurchmesser 3.30 Meter, 20 Zellen, 6 Radsegmente aus Edelstahl für eine kranfreie Montage der Wasserkraftanlage.

Aktiver Klimaschutz durch CO2-Einsparung

Ziel des oberschlächtigen Wasserrades am Sägebächle ist es, einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz und der CO2-Vermeidung zu leisten. Durch den erzeugten Strom kann der gesamte Jahresstrombedarf (Heizung, Warmwasser, Lüftung und alle elektr. Verbraucher) für das angrenzende Zweifamilienhaus im Passivhausstandard (Minergie-P-DE-001) gedeckt werden. Mit dem durchschnittlichen Jahresertrag von rund 7500 kWh Strom aus Wasserkraft werden 3952 kg CO2 pro Jahr vermieden (Deutscher Strommix: 527gr. CO2/kWh). 

Diese Menge CO2 (3952 kg) wird durch das Verbrennen von rund 1250 Liter Heizöl oder rund 10130 kg Holz pro Jahr freigesetzt. Wird diese Holzmenge in einem üblichen Stückholzofen verfeuert, werden zu den 3952kg CO2 zusätzlich 506600 mg/pro Jahr Feinstaub freigesetzt. Diese Feinstaubmenge wird durch rund 8700 Kilometer Autofahrt (z.B. Rheinfelden -> Ulaanbaatar in der Mongolei oder 620 mal die Strecke Rheinfelden nach Lörrach) freigesetzt.

Leistung des oberschlächtigen Wasserrades

Oberschlächtige Wasserräder erzielen den höchsten Wirkungsgrad unter den Wasserrädern mit Freiwassergefälle. Das oberschlächtige Wasserrad am Sägebächle treibt zur Stromerzeugung einen Generator an. Die durchschnittliche elektrische Leistung beträgt 1.0 kW, eine Spitzenleistung von bis zu 1.3 kW ist möglich.

Technische Eckdaten

Oberschlächtige Wasserrad: Wasserzulauf am Scheitel 
Durchmesser: 3,30 Meter
Radbreite: 40 cm
Anzahl Zellen: 30
Anzahl der Radsegmente: 6
Material: Edelstahl
Speichen und Tragkonstruktion:
Speichenanzahl: 6 je Seite, Einzellänge 1,60 m
Material: Walzstahl, feuerverzinkt

Wasserrechtliche Erlaubnis

Mit der Reform des Wassergesetzes von Baden-Württemberg 2014 soll der Ausbau von Kleinstwasserkraftanlagen gefördert und so ein Beitrag zu den klimaschutzzielen des Bundes geleistet werden. Am 01. Juni 2015 wurde nach Zustimmung aller am Genehmigungsverfahren beteiligten Behörden, der Stadt Rheinfelden, des Fischereiverbandes und der Naturschutzbehörde die wasserrechtliche Erlaubnis zur Nutzung des Überlaufs des Löschwasserteiches und den Betrieb des oberschlächtigen Wasserrades genehmigt.

Insgesamt wurde von allen Beteiligten die Maßnahme zur Erzeugung von regenerativer Energie durch Wasserkraft sehr begrüßt. Für die gute und zielführende Zusammenarbeit möchte ich mich auf diesen Wegen bei Landratsamt Lörrach, der Stadt Rheinfelden und allen am Genehmigungsverfahren beteiligten Behörden sowie Verbänden bedanken.

Konstruktion Wasserrad

Die Strommühle ist als oberschlächtiges Wasserrad aus sechs Einzelsegmenten konstruiert. Durch die Segmentierung ist es möglich, das Gewicht der einzelnen Baugruppen so zu wählen, dass alle Bauteile von zwei Personen transportiert und montiert werden können.

Nach der Montage der Hauptwelle mit ihren zwei Lagerblöcken erfolgt die Montage von zwei
Speichenpaaren. Ist dies erfolgt, wird das Rad in der Tragkonstruktion ausgerichtet.

Montage der Segmente

Anschließend erfolgt die Montage der einzelnen Radsegmente direkt am Aufstellort. Nach Montage des ersten Segmentes wird das Rad um 1/6 Umdrehung weitergedreht, das nächste Segment eingesetzt und verschraubt.

Dies wird bis zur Fertigmontage wiederholt. Durch die Segmentierung ist unabhängig vom Raddurchmesser eine Montage ohne Kran möglich und auch der Transport des Rades nach der Fertigung zum Betriebsort kann ohne Sondergenehmigung erfolgen.